Praxiseinblicke

Einblick in die Praxis!

Katrin Berger

„Ärztin und Mutter – das passt gut zusammen“

Katrin Berger ist Hausärztin und Mutter eines kleinen Sohnes. Sie kann beide Rollen sehr gut miteinander vereinbaren. Ihre Gemeinschaftspraxis in Schleswig funktioniert wie ein kleines Familienunternehmen. Selbstbestimmtes Arbeiten ist hier die Regel.

Gemeinschaftspraxis
Schleswig
Allgemeinmedizin
Nein

Anders als im Krankenhaus arbeite ich hier nicht nur nach starren Schemata, sondern habe es mit einer Vielfalt von Patienten und Problemen zu tun. Außerdem muss ich nicht immer nur delegieren, sondern kann das meiste selbst machen. Gemeinsam mit meiner Mutter, die ebenfalls Ärztin ist, wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. Mittlerweile führen wir unsere Gemeinschaftspraxis zu dritt. Wir behandeln vor allem Arbeitslose, Multimorbide, Rentner, geistig und körperlich Behinderte – und zwar gerne. Bei so viel Herzblut für meine Arbeit waren Kinder lange Jahre kein Thema für mich. Ich dachte mir: „Jetzt machst du erst mal das mit der Praxis, die Gelegenheit kommt nicht wieder.“ Aber mit Ende dreißig kam der Kinderwunsch dann doch. Trotzdem war für mich klar, dass ich schnell wieder arbeiten will.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch mit einer eigenen Praxis kein Problem. Vieles ist planbarer als man denkt. Die alte Vorstellung, dass man 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche ständig verfügbar sein muss, stimmt nicht. Für mich ist die Gemeinschaftspraxis daher die ideale Lösung. Wir haben feste Sprechzeiten, so dass ich mittags mit der Arbeit fertig bin. Für Notfälle in der Mittagspause oder am Wochenende stehen wir abwechselnd bereit. Nachts ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung da, so dass vor acht Uhr morgens keiner raus muss. Weil wir zu dritt sind, reguliert sich die Terminplanung fast von selbst. Einer kann immer zu einer festen Zeit gehen, die anderen übernehmen den Rest. Sollte ich später aber doch feststellen, dass ich es Vollzeit nicht schaffe, habe ich immer noch die Möglichkeit, meine Sprechstunden pro Woche zu reduzieren. Dann wird einfach meine prozentuale Beteiligung an den Praxiseinnahmen für das Jahr gekürzt. Das lässt sich relativ unbürokratisch regeln.“

Haben Sie Fragen an Frau Katrin Berger? Schreiben Sie ihr einfach eine E-Mail an praxiseinblicke@kvsh.de.